Soziales Spiekeroog arbeitet mit Kinder- und Jugend-hospizdienst zusammen und ermöglicht kostenlosen Urlaub
Spiekeroog/ah –
Wer im Internet nach Sterneninsel sucht, landet nicht nur bei Spiekeroog. Sterneninsel nennt sich nämlich auch der Kinder- und Jugendhospizdienst Pforzheim und Enzkreis in Baden-Württemberg. Diese Dopplung ist den Spiekeroogern bei der Namensfindung für das Projekt „Sterneninsel Spiekeroog“aufgefallen. So entstand die Idee, die Namensgleichheit für einen guten Zweck zu nutzen, heißt es in einer Mitteilung.
Begriff nicht geschützt
Der Begriff Sterneninsel ist rechtlich nicht geschützt und beschreibt in der Astronomie eine Ansammlung oder Häufung eng zusammenstehender Sterne. Auch wenn die Bezeichnung weiterhin für die Dark-Sky-Aktivitäten auf Spiekeroog genutzt werden wird, soll die herausgehobene Stellung des Vereins nicht gefährdet werden, damit die mit dem Begriff verbundene Kinder-und Jugendbetreuung in so schweren Fällen nicht im Laufe der Zeit in den Hintergrund rückt.
Hinter Sterneninsel e. V. stecken die Haupt- und Ehrenamtlichen des Kinder- und Jugendhospizdienstes. Sie unterstützen Familien mit lebenslimitiert erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie Kinder aus Familien mit Eltern, die eine lebenslimitierende Erkrankung haben.
Das Ziel der Kooperation zwischen Sterneninsel undSterneninsel soll es sein, den Kindern oder Erwachsenen einen Aufenthalt auf Spiekeroog zu ermöglichen, um auf der Insel neue Ressourcen zu mobilisieren, Abstand von den körperlichen und seelischen außergewöhnlichen Belastungen zu bekommen und in der Ruhe und Abgeschiedenheit der Nordseeinsel die Gelegenheit zu haben, die eigene Mitte wiederzufinden. Eine erste Reise in diesem Zusammenhang findet bereits statt und geht bis Sonntag. Bei den Projektverantwortlichen und den Spiekerooger Beher-bergungsbetrieben stieß die Idee sofort auf große Begeisterung, heißt es weiter.
Die Inselgemeinde Spiekeroog vereinbart mit den lokalen Beherbergungsbetrieben Zeiträume, in denen Betroffene für einen Aufenthalt aufgenommen werden können. Die Nordseebad Spiekeroog GmbH hat sich außerdem dazu bereit erklärt, die Kosten für Schiffsüberfahrt zu übernehmen. Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten vom Nationalparkhaus Wittbülten zudem einen kostenlosen Eintritt in das Umweltbildungs-zentrum. Weitere ortsansässige Akteure sollen noch folgen. Sterneninsel e. V. schlägt vom Verein begleitete Personen und/oder Betreuer vor, die für einen Aufenthalt auf Spiekeroog infrage kommen. Dem Team des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes ist es ein Anliegen, dabei zu helfen, dem Leben nicht nur Tage zu geben, sondern den Tagen auch ein erlebbares Leben zu schenken. Geplant sind derzeit ein bis zwei Angebote pro Jahr, wobei der Inselaufenthalt außerhalb der Hauptreisezeiten erfolgen soll, um eine Beherbergung zu ermöglichen. Die Gemeindeverwaltung vereinbart unter Beteiligung der Dehoga-Ortsgruppe Spiekeroog mit den Beherbergungsbetrieben den Umfang der kostenfrei angebotenen Unterkünfte. Die gleichmäßige Verteilung der freien Plätze soll umlaufend für alle anbietenden Betriebe erfolgen.
Projekt über fünf Jahre
Um die Verbindung der namensgleichen Projekte auch im Internet zu unterstreichen, wird es auf den Homepages wechselseitige Verlinkungen geben. So soll den Besuchern die Vorteile der Aktivitäten beider „Sterneninseln“ aufgezeigt werden. Die neue „Sterneninsel Spiekeroog“-Website, die derzeit aufgebaut wird, wird somit auf die Arbeit des Vereins aufmerksam machen. Die Kooperation geht zunächst über fünf Jahre.
Foto: Kai Kröger Fotografie