Möglichkeiten der Trauerbegleitung

„Wem die Zeit zum Trauern fehlt,
dem fehlt die Zeit zum Heilen.“

– Sir Henry Taylor –

Alles was lebt, stirbt auch. Das Leben ist nicht sicher – auch nicht für Kinder!
Bereits seit Gründung der Sterneninsel war klar, dass es neben der Hospizarbeit einen weiteren Bereich braucht: die Trauerbegleitung.

Der Trauerbereich wurde ständig erweitert und bestand 2021 aus einem engagierten Team von zwei haupt- und drei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Um hierbei mitzuwirken, müssen alle ehrenamtlich Mitarbeitenden zur Hospizausbildung eine zusätzliche Trauerqualifizierung durchlaufen. Die Arbeit mit trauernden Kindern, Jugendlichen und den dazugehörigen Erwachsenen erfordert Fingerspitzengefühl und ist so vielfältig wie das Leben. In jeder Familie, von der wir angefragt werden, ist etwas anderes passiert: es kann sich um einen plötzlichen Todesfall handeln oder um eine längere Erkrankung, es gibt den Tod vor, während oder nach der Geburt, es kommen Gewaltverbrechen vor und dann ist da noch der Suizid.

Bei unserer Arbeit steht die Trauer immer in Zusammenhang mit einem Todesfall und es geht stets um die Begleitung von Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.

Erleben Kinder in ihrem näheren Umfeld Sterben, Tod und Trauer kann die Sterneninsel als Ansprechpartner hilfreich sein. Nach einem Todesfall kann eine hospizliche Begleitung in eine Trauerbegleitung münden. Meist werden wir für unsere Einsätze jedoch von außen angefragt.

Wir bekommen Anfragen von Eltern, bei welchen es oft ausreicht, telefonisch einige Impulse zu geben. Sie fühlen sich dann in ihrem Vorhaben bestätigt, oder in Formulierungen klarer und können ihren Weg alleine weitergehen. Wird mehr Hilfe oder Unterstützung gebraucht, kommen wir gerne zu einem persönlichen Kennenlernen in das häusliche Umfeld der betroffenen Familie. So kann ein Erstkontakt stattfinden, der im sicheren Bereich des Kindes liegt. Wir informieren und beraten. Jede Familie wählt aus den möglichen Angeboten das aus, was für sie passend ist. Die Lösungen können sehr unterschiedlich sein.

Die Anfragen an uns können in ganz verschiedenen Stadien stattfinden: kurz vor oder nach dem Tod, Wochen oder Monate nach der Beisetzung und manchmal auch erst Jahre später.

Akutbegleitung Trauer

Manchmal braucht eine Familie mit Kindern im Akutfall Hilfe und wir werden von der Kinderklinik, der Palliativstation oder dem Christlichen Hospiz nach Absprache mit den Eltern kontaktiert. Hier kann es sehr sinnvoll sein, wenn wir bereits in der Endphase des Sterbens dazukommen können, um allen aus der Familie einen guten Abschied zu ermöglichen. Gerade die sogenannte „Schleusenzeit“, zwischen Tod und Beisetzung ist eine sehr wertvolle Zeit. Hier können noch Dinge gemeinsam getan und durchgeführt werden, die nach der Beerdigung so nicht mehr möglich sind. Es ist ein Erfahrungswert, dass in einer frühen Unterstützung viele Chancen liegen.

„Wenn das Leben ins Wanken gerät, brauchen trauernde Kinder Schutz und Sicherheit.“

Manche Menschen wollen Kinder vor Beerdigungen und verwirrenden, belastenden Trauerprozessen „bewahren“. Dies ist jedoch falsch verstandener Schutz. Werden Kinder nicht hinreichend informiert, kann es zu Phantasien kommen, die schlimmer sind als jede Realität: zum Beispiel zu der Angst, Krebs sei eine ansteckende Krankheit. Kinder brauchen ein Gegenüber, das sich den wichtigen Fragen stellt und nicht ausweicht. Sie wollen einbezogen werden, wollen teilhaben. Auch Kinder haben ein Recht auf Abschied.

Einzelbegleitung Trauer

Nach einer Akutphase mit Tod und Beisetzung kann sich eine Einzelbegleitung anschließen, die die in unseren Räumen stattfindet. Diese folgt keinen starren Regeln. Vielmehr schöpfen wir aus einer großen Methodenvielfalt und orientieren uns immer am Bedarf des betroffenen Kindes.

Es wird angestrebt, dass die Einzelbegleitung nach einer gewissen Zeit in eine Trauergruppe mündet. Hier können weitere wertvolle Erfahrungen gemacht werden.

Voraussetzungen der Begleitung

Oft werden wir zunächst auch von besorgten Verwandten, Freunden und aus dem nächsten Umfeld der Familie um Hilfe gebeten oder aber Pädagogen und Erzieher melden sich.
Um jedoch überhaupt tätig werden zu können, brauchen wir in jedem Fall immer einen Auftrag des/der Erziehungsberechtigten.

Sterneninsel Pforzheim - Team Mylene Krink-Zorn

Kontakt

Mylène Zorn
Dipl. Kreativtherapeutin, Kinder und Jugend Trauerbegleiterin

Telefon: 07231 5662773
E-Mail: trauer@sterneninsel.com

Sterneninsel Pforzheim - Team Petra Kreis

Kontakt

Petra Kreis
Kinesiologin (DGAK)
Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin

Telefon: 07231 5662773
E-Mail: trauer@sterneninsel.com

Sonstige Angebote

Für Jugendliche und junge Erwachsene haben wir in der Vergangenheit bereits zeitlich begrenzte Projekte angeboten. 2021 war uns dies leider nicht möglich. Deren Umsetzung ist im Hinblick auf das Zeitmanagement von Schülern, Auszubildenden oder Studenten manchmal eine echte Herausforderung. Ein angedachtes Fotoprojekt soll unser nächstes Ziel sein.

Ein Todesfall im Umfeld einer sozialen Einrichtung wie z.B. Kindergartengruppe, Schulklasse oder Hort, führt oft zu großer Unsicherheit. Was tun? Wie reagieren? Was brauchen Kinder und Jugendliche in dieser Situation? Wir unterstützen Erzieher*innen, Lehrkräfte etc. beratend in solch einem Fall. Auf Wunsch kommen wir auch vor Ort. Erste Einrichtungen setzen hier bereits auf Prävention und suchen unsere Hilfe im Vorfeld, um für sich ein gutes Konzept auszuarbeiten – für den Fall der Fälle. Gerne bieten wir hier unsere Unterstützung an; in Form von Seminaren und Vorträgen.

Fakten und Zahlen

Im Bereich „Trauer“ der Sterneninsel wurden 2021 insgesamt 58 Familien mit zugehörigen 96 Kindern durch zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen begleitet. In der Regel haben drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen zusammen mit den zwei Hauptamtlichen eine Trauergruppe mit jeweils 11 Kindern betreut.

Alle unsere Leistungen sind für die Trauernden unentgeltlich.

Der BVT (Bundesverband Trauer) bringt sich schon viele Jahre in die gesundheitspolitische Diskussion ein und hat sich zum Ziel gesetzt, Trauerbegleitung mittelfristig als Präventionsmaßnahme in den Leistungskatalog der Krankenversicherungen mitaufnehmen zu lassen. Bis dies soweit sein wird, können sämtliche Kosten, die uns entstehen, um trauernde Menschen zu unterstützen, nirgendwo abgerechnet werden. Das heißt, in der Trauerarbeit sind wir zu 100 % auf Spenden angewiesen.

Koordination Hospizbegleitung

Klaudia Kreiter-Eyle
Kinderkrankenschwester, Palliativ-Care-Fachkraft, Ethnologin

Bärbel Lamprecht
Kinder- und Jugendhospizbegleiterin

Telefon: 07231 8001008
E-Mail: mail@sterneninsel.com

Falls Sie uns nicht persönlich erreichen, hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.

Koordination Trauerbegleitung

Mylène Krink-Zorn
Dipl. Kreativtherapeutin, Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin

Petra Kreis
Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin

Telefon: 07231 5662773
E-Mail: trauer@sterneninsel.com

Bitte hinterlassen Sie uns eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.

Sterneninselbüro

Simone Hochmuth

Telefon: 07231 8001008
E-Mail: mail@sterneninsel.com

Sie erreichen uns:
Montag bis Freitag 9:00 – 12:00 Uhr
Zu anderen Zeiten hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.